Als freiwillige Helferin in Aliwal North
Beitrag von Marie Koopmann
Ich, Marie, bin nun seit 3 Wochen als freiwillige Helferin in Aliwal North. Da ich bereits seit vielen Jahren durch meine Familie den Kinderhilfsverein und seine Projekte kenne, wollte ich nun wissen, wie es wirklich in Südafrika ist und wie das die Projekte vor Ort organisiert sind. Das 20-jährige Jubiläum von Kinder für Kinder e.V. gab den Anstoß, dass ich mir vor der Feier die Projekte anschauen und die unterstützenden Menschen kennenlernen konnte. Ich durfte bereits viele Menschen und Kinder aus dem Projekt sowie aus der unterstützenden Diözese kennenlernen. Alle sind hier wirklich sehr freundlich und zuvorkommend.
Auch wenn sie teilweise ein schwieriges Leben haben, merkt man trotz allem die Dankbarkeit und Freude in ihrem Alltag. Viele versuchen das Beste aus den oft schwierigen Lebensumständen zu machen. Genauso wie die vielen Kinder, die ich in verschiedenen Schulen und Vorschulen besuchen konnte. Sie strahlen eine solche Lebensfreude aus und es macht Spaß, ihnen beim Singen und Tanzen zuzuschauen.
Vor allem ein Ereignis ist mir im Gedächtnis geblieben. Ich besuchte eine Vorschulgruppe - das Jahr, bevor die Kinder zur Schule gehen. Ich wurde direkt sehr herzlich mit vielen Umarmungen begrüßt. Anschließend gab es direkt eine Snackpause, bei der die Kinder am späten Vormittag ihre mitgebrachten Snacks, wie Chips oder Popcorn, essen dürfen. Es hat nicht lange gedauert, da haben die ersten Kinder ihr Essen mit mir und anderen Kindern geteilt. Am Ende hatte ich von jedem Kind eine kleine Portion ihrer Snacks in den Händen. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut und war erstaunt, wie offen und herzlich sie gegenüber anderen Menschen waren. Diese Offenheit und Freundlichkeit bin ich von Zuhause eher nicht gewöhnt. Das Teilen ist für die Kinder eine Herzensangelegenheit und kommt immer von ihnen selbst, wie ich von ihrer Erzieherin erfahren habe. Das hat mich nachhaltig sehr beeindruckt, da ich wusste, dass viele Kinder aus der Gruppe wenig zu essen haben und von Armut betroffen sind. Deshalb ist es so wichtig, dass Projekte, wie die von Kinder für Kinder e.V., weitergeführt und die Kinder unterstützt werden. Sie werden die Zukunft von Südafrika sein und wir sollten versuchen, ihnen gute Chancen zu ermöglichen, später ein besseres Leben zu führen.
Die Finanzierung der Schuluniformen durch den Verein ermöglicht es erst, dass Kinder in Aliwal North überhaupt zur Schule gehen dürfen. Dafür sind sie sehr dankbar.
Es ist teilweise sehr erschreckend, wie viel Armut auf den Straßen der Stadt herrscht und dass ein Großteil der Menschen in Aliwal ohne fließendes Wasser und Strom auskommen muss. Dennoch sieht man die Menschen meist mit einem Lachen im Gesicht, auch wenn sie es nicht einfach im Leben haben. Das ist wirklich sehr beeindruckend und hat mich angeregt, auch mein Verhalten in Deutschland zu reflektieren und dankbarer zu sein, vor allem für die kleinen Dinge im Leben.
Es ist so schön zu sehen, wie die Mitarbeitenden der Caritas, der Diözese und vor allem auch Bischof Joe versuchen, das Leben der vieler Kinder und Jugendlicher in Aliwal North besser zu machen. Die Bereitstellung von haltbarem Essen und die Unterstützung bei der Schul- und Berufsausbildung machen für die ärmeren Kinder und Jugendlichen und ihre Familien hier vor Ort einen riesigen Unterschied und ich bin froh, zumindest für einen kleinen Zeitraum Teil davon gewesen zu sein!
Danke, dass ihr alle eine so gute Arbeit leistet, um den Kindern bessere Chancen im Leben zu ermöglichen!