Wir feiern unser 20-jähriges Jubiläum!
Beitrag von Helga Berndmeyer
von links: Hajo Büttner und Magda Matyschik (Vereinsvorstand), ich, meine Nichte Marie und mein Mann Georg
Was für ein wunderbarer Anlass, nach Südafrika zu reisen: Unser Verein Kinder für Kinder - children for children feierte sein 20-jähriges Jubiläum im November 2023 in Aliwal-North zusammen mit der 100-Jahrfeier der Diozöse. Angereist zu dieser Festwoche waren: Magda und Hajo (Vorstand des Vereins), Marie (meine Nichte), Georg (mein Mann) und ich. Was uns wohl in dieser Woche alles so erwartete... wir waren gespannt!
Ich kann euch sagen: Es war anstrengend, aber vor allen Dingen mega interessant und faszinierend. Es hat unendlich viel Spaß gemacht, denn wir haben viele wundervolle Menschen kennengelernt, unsere Projekte, die wir mit den Spenden ermöglichen, besucht, an Meetings teilgenommen, getanzt und gefeiert.
Gleich an Tag 1 ging es mit dem local bus in einer einstündigen Fahrt zur Preschool Masakhane in die Nähe von Sterkspruit. Mit Gesang und Tanz empfingen uns ca. 30 Kindergartenkinder und ihre Familien und führten uns in ein schattiges Zelt. Neben der offiziellen Begrüßung und verschiedenen Ansprachen faszinierte mich insbesondere die bewegende Dankesrede einer Kindergartenmutter, die in ihrem letzten Satz formulierte:
„Let your smile change the world but don’t let the world change your smile!“
Wir konnten uns überzeugen, dass mit unseren Spendengeldern in diesem kleinen Kindergarten Vieles erreicht wurde: Es gibt nun zwei Räume für die Kinder und, ganz wichtig, endlich eine Küche, um den Kindern essen zu kochen und sie zu versorgen. Tatsächlich erhalten hier manche Kinder am Freitag ihre letzte richtige Mahlzeit und erst am Montag wieder die erste. Ohne unsere Hilfe hätten diese Kinder keine Chance, einen Kindergarten zu besuchen. Wo sonst wäre unsere Hilfe besser eingesetzt, wenn nicht hier?
Stunden später ging es weiter zur Umlamli Schule (Primary School, Grundschule 1. bis 6. Klasse), die wir schon aus vorherigen Besuchen kannten. Die Kinder und Jugendlichen erhielten an diesem Tag besondere Auszeichnungen für hervorragende Leistungen oder besonderes Engagement. So waren aus den ganzen Dörfern rundum auch Eltern und Großeltern eingeladen.
Es war bewegend zu erleben, wie die Emotionen fast jedes Kind übermannten und sie mit vielen Tränen ihre Zertifikate entgegennahmen. Stolz kamen auch die Eltern nach vorne für ein gemeinsames Foto, begleitet von großem Applaus, Gesang und Freude der ganzen Community. Da steht dann auch der Großvater vorne neben seiner Enkelin, unendlich stolz und glücklich sieht er aus. Seine Enkelin lebt bei ihm, die Eltern sind bereits verstorben. Nicht ungewöhnlich hier, dass Kinder bei den Großeltern aufwachsen, da viele Mütter an Aids verstorben sind, die Väter häufig in den Städten arbeiten und die Kinder zurücklassen.
Wir unterstützen die Umlamli Schule seit vielen Jahren mit Schuluniformen, welche sozusagen die Eintrittskarte in das Bildungssystem in Südafrika darstellen. Viele Familien können sich diese Schuluniform nicht leisten und dann müssen die Kinder daheimbleiben - eine fatale Situation.
Die Kinder zeigten ihre Dankbarkeit in unglaublich vielfältigen Tanz- und Gesangsdarbietungen, immer wieder auch begleitet von wunderschönen Gesängen der Eltern. Darin steckte so viel Energie und Lebensfreude, dass mir selber immer wieder die Tränen kamen. Ein bewegender Nachmittag.
Neben diesen Besuchen vor Ort, waren wir vom Bischof Joseph Kizito zu einem offiziellen Stakeholder-Treffen eingeladen. Es trafen sich in etwa 30 Personen, berichteten über den Stand der Dinge in ihren Einrichtungen, schilderten jedoch auch die Herausforderungen und Schwierigkeiten, mit denen sie es zu tun haben. So warnte Zuleika (Schulleiterin der Amasangoschule, eine Schule für entwicklungsverzögerte Kinder) eindringlich davor, „don`t give them money, give them bread.“ Hilfe zur Selbsthilfe, das sei der Weg. Und auch hier helfen wir mit Schuluniformen und mit dem Start in dieser Schule eine Chance zu bekommen, zu wachsen und sich zu entwickeln.
Beeindruckend war die Rede vom Bürgermeister von Aliwal North, der bereits vor vielen Jahren von meiner Tante (Sr. Tharsilla) gefördert wurde und ihr noch heute unendlich dankbar ist für diese Starthilfe.
Die 100-Jahrfeier der Diozöse Aliwal North, zu der zahlreiche Bischöfe und Priester anreisten, begann mit einem 3-stündigen Pilgerweg zur Kathedrale und einem anschließenden dreistündigen Gottesdienst. Begleitet wurden die Festivitäten erneut von Tanz, Gesang und großartigen Aufführungen der Kinder und Jugendlichen, die in kreativer Vielfalt ihr Können zeigten.
Beeindruckend die Torte, die Bischof Kizito extra für unser Jubiläum 20 Jahre children for children hat backen lassen. Wir verteilten den Kuchen an alle Menschen aus den Townships, die zu dieser Feier eingeladen waren und das Fest zu etwas ganz Besonderem haben werden lassen.
Später ging es auf die Mount Carmel Farm und hier konnten alle Kinder und auch wir nach Herzenslust tanzen, uns austauschen, miteinander Spaß haben. Ein unvergesslicher Tag!
Am letzten Tag ging es nach Sterkspruit zum Ikhala College. Hier erhielten zahlreiche Jugendliche in einem festlich geschmückten Rahmen ihre Zeugnisse. Wir erfuhren viel Dankbarkeit für unsere Unterstützung. Wie auch an allen anderen Orten wurde mit viel Liebe und Aufwand das Essen zubereitet und auf festlich geschmückten Tafeln angerichtet. Es hat großartig geschmeckt.
Eine beeindruckende Woche! Wir bedanken uns bei dem gesamten Team in Aliwal North für die Vorbereitungen zu dieser Jubiläumswoche, insbesondere jedoch bei Bischof Joseph Kizito, seiner genialen Mitarbeiterin Gloria Refiloe Mothabeng und allen Beteiligten.
Gloria Refiloe Mothabeng, mein Mann Georg und ich
Unser besonderer Dank geht an die Kinder und Jugendlichen aus den Townships, die diese Festwoche so lebhaft und abwechslungsreich gestaltet haben.
Es war wunderbar!!! Danke, dass wir dabei sein konnten!